Was bedeutet eine Kreuzbandverletzung im Fußball?

B42

15.09.2019 Lesezeit: 3 min

Koryphäe Professor Dr. Stefan Hinterwimmer im exklusiven Interview

Es ist dieses ploppende Geräusch, das sich einem Kreuzbandpatienten wohl für immer ins Gedächtnis brennt. Nach dem Geräusch kommt der Schmerz. Die Sportart Fußball, mit all ihren Landungen, Stopps und abrupte Drehbewegungen stellt das Kniegelenk häufig auf eine arge Belastungsprobe.

Wird die Belastung zu groß, reißt oftmals das Kreuzband. Eine Operation für Fußballer ist in diesen Fällen meist unumgänglich – vor allem, wenn es sich um Sportler handelt.  Es folgt eine schwere Zeit: körperlich und mental.

Mit Professor Dr. Stefan Hinterwimmer (OrthoPlus München) hat B42 in seinem Ärztenetzwerk einen absoluten Fachmann auf dem Gebiet der Kreuzbandverletzung im Fußball für sich gewinnen können.

Mit seiner Hilfe haben es etliche Spitzensportler sowie Profifußballer wieder zurück auf den Platz geschafft.

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Herr Professor Dr. Hinterwimmer, bei der Diagnose „vorderer Kreuzbandriss“ zucken Fußballspieler in sich zusammen. Was muss man sich darunter vorstellen?

Das vordere Kreuzband ist die Struktur zur Stabilisierung des Knies gegen Verschiebung und Verdrehung. Bei einem Riss passiert dann genau das: gleichzeitige Verschiebung und Verdrehung. Meist ohne direkten Einfluss des Gegenspielers bei der Landung nach einem Sprung oder einer plötzlichen Richtungsänderung.

Die Spieler beschreiben den Moment der Verletzung meist so, dass das Kniegelenk ganz kurz raus- und wieder reinspringt, einhergehend mit einem kurzen scharfen Schmerz.

Scharfe Schmerzen, die irgendwann der panischen Frage weichen, ob man jemals wieder auf Top-Niveau Fußballspielen kann. Was bedeuten diese Kreuzbandverletzung für die Sportlerkarriere?

Sowohl für den Amateur wie auch den Profi-Spieler bedeutet diese Verletzung zunächst einmal eine Operation – inklusive mehrmonatiger Pause. Eine konservative Rückkehr zum Fußball, also ohne Operation, ist in den meisten Fällen ausgeschlossen. Die durchschnittliche Ausfallszeit im Profi-Fußball liegt gemäß den verfügbaren Daten bei acht Monaten.

Da bei einer Amateur-Reha nie so intensiv wie bei einer Profi-Reha gearbeitet werden kann, ist die Ausfallszeit entsprechend länger, meist liegt sie bei zehn bis zwölf Monaten. Über eine Beendigung der Karriere muss immer dann ernsthaft nachgedacht werden, wenn sich Verletzungen häufen sowie die Gelenkgesundheit bei Gelenkverletzungen auf Dauer bedroht ist. Glücklicherweise ist dies jedoch selten der Fall.

Warum ist eine möglichst professionelle Reha so wichtig? Welche Probleme gibt es für Amateurspieler hinsichtlich ihrer Reha (Rezeptvolumen, gute Therapeuten)?

Nach jeder Kreuzbandverletzung im Fußball muss zum einen diese ausgeheilt und zum anderen der Rückstand in Bezug auf Koordination, Kraft, Ausdauer und letztendlich Wettkampferfahrung aufgeholt werden.

Die Heilung einer Verletzung oder eine OP gehorcht den Regeln der Biologie und kann bisher nur gering beeinflusst werden. Koordination, Kraft, Ausdauer und Wettkampftraining wiederum sind die Domänen der Rehabilitation.

Und hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen: je besser die Reha, je differenzierter das Nachbehandlungskonzept, je erfahrener das Reha-Team, desto schneller und nachhaltiger lässt sich dieser Rückstand wieder aufholen.

Durch versicherungsrechtliche Vorgaben bedingt, sind der Intensität der Reha, die direkt mit einer Therapeutin/einem Therapeuten gemacht werden können, enge Grenzen gesetzt. Die Rezeptvolumina sind limitiert und die normale berufliche Einbindung ist dominant.

Zusammen mit B42 haben Sie ein neues, digitales Gebiet der Rehabilitation betreten. Ein Ausweg aus dem Reha-Dilemma für Amateure?

App-basiertes Training ist ein relativ neuer und gleichzeitig idealer Baustein in der Reha eines Amateursportlers, um die erwähnten Lücken zu schließen. Wichtig ist immer, dass die Programme von erfahrenen und wettkampferprobten Therapeuten, Sportwissenschaftlern, Trainern und Ärzten erarbeitet werden und möglichst differenziert sind, d.h. jeder Sportler muss an einer bestimmten Stelle abgeholt und weiterentwickelt werden. B42 erfüllt diese Anforderungen auf exzellente Weise.

Von der Idee bis zur APP war es ein langer Weg – wie kam der Kontakt zwischen Ihnen und dem Team von B42 zustande?

Der Kontakt zu B42 kam für mich auf zwei unabhängigen Wegen nahezu gleichzeitig zustande. Zum einen über meinen Freund Hansi Friedl vom gleichnamigen Trainings- und Therapiezentrum in Edling bei Wasserburg, zum anderen über einen sehr geschätzten ärztlichen Kollegen aus Markgröningen, PD Dr. Philipp Schuster. Beide stellten mir das B42 aus Ihrer jeweiligen Werte vor und konnten kritische Fragen spontan sehr gut beantworten. Damit war es nicht schwer mich zu überzeugen bzw. zur Mitarbeit zu gewinnen.

Wie darf man sich die Kooperation genau vorstellen?

Aktuell ist es so, dass wir am Aufbau und den Inhalten der App weiterarbeiten indem wir diese Rehaform bzw. -ergänzung vor allem der großen Zahl an ambitionierten Freizeitfußballern nach Knie-OP vorstellen, die wir regelmäßig sehen. Deren Rückmeldungen fließen dann zurück an die eigentlichen Initiatoren. Es ist also ein Prozess, den wir ständig und konsequent weiterentwickeln.

Zum Schluss: Wird es eine digitale Reha-Revolution geben?

Ich glaube und hoffe nicht, dass die alleinige Online-Reha die Zukunft sein wird. Ich bin überzeugt, dass es vor allem in der Früh- und in der Spätphase einer Reha den direkten Kontakt zu Therapeutin und Therapeut braucht. Die lange mittlere Phase einer Reha sowie die Regelmäßigkeit im Training werden in Zukunft noch mehr absolute Domänen von Online-Reha-Konzepten wie B42 sein.

Hast du eine Knieverletzung oder steckst gerade mitten in deinen Rehamaßnahmen?

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