Verletzungen der Achillessehne

B42

24.08.2018 Lesezeit: 3 min

Der Peitschenknall der Achillessehne

Wenn es sich anfühlt, als würde dich dein Gegenspieler von hinten niedertreten und es sich gleichzeitig anhört, als würde er mit einer Peitsche nach dir schlagen, dann ist es passiert: Du hast dir die Achillessehne gerissen.

Was dann folgt ist oft eine monatelange Leidenszeit, deren exakte Dauer tatsächlich gar nicht genau bestimmt werden kann. 

Der italienische Nationalspieler Leonardo Spinazzola kann davon ein Lied singen.

Im Sommer 2021 zog sich der Abwehrstar der Roma während der Europameisterschaft im Viertelfinal-Duell gegen Belgien in München einen Abriss der Achillessehne zu. Über 10 Monate später gab er im Mai 2022 sein Comeback.

Was ist unsere Achillessehne?

In der griechischen Mythologie ist der Held Achilles lediglich an seiner Ferse, der danach benannten Achillesferse verwundbar.

Die Achillessehne ist zwar die stärkste Sehne unseres Körpers, aber eben nicht unverwundbar.

Heute wird der Begriff weitaus häufiger als Metapher für eine verwundbare Stelle benutzt. Im Kontext des Fußballs, ist die Achillesferse wohl eher das Knie oder die Oberschenkelrückseite.

Funktion und Anfälligkeit

Dennoch kann auch die Achillessehne, deren Namensgebung dieser Sage entspringt, zu einem echten Problem für einen Spieler werden.

Die Achillessehne ist mit ca. 25 cm Länge (und einem mittleren Querschnitt von rund 80 mm²) die dickste und stärkste Sehne unseres Körpers. Sie zieht sich vom Fersenbein bis in die Wadenmuskulatur, also den Schollenmuskel sowie den zweiköpfigen Zwillingsmuskel und besteht aus kollagenfaserigem Bindegewebe.

Die Aufgabe der Sehne besteht vor allem in der Kraftübertragung von Wadenmuskulatur auf die Ferse und den Fuß. Durch ihre Funktion (Beugung des Fußes sowie Speicherung von kinematischer Energie) ist die Achillessehne beim Laufen und Springen beteiligt. Sie ist daher für Fußballer von hoher Bedeutung, da die Sehne durch diese fußballspezifischen Bewegungsmuster großen Belastungen ausgesetzt wird.

Eine gesunde Achillessehne kann sehr hohen Belastungen von ca. 10.000 N standhalten und besitzt eine Dehnfähigkeit von ca. 4 %. Trotzdem betreffen rund 7-10 % aller Verletzungen diesen Bereich.

Die genaue Ursache für einen Riss der Achillessehne ist noch nicht eindeutig geklärt, vielmehr gibt es verschiedene, begünstigende intrinsische Faktoren wie z.B. eine Wadenmuskulatur mit dauerhaft zu hohem Tonus, Sprunggelenksinstabilitäten und Abweichungen in der Fuß- bzw. Becken-Bein-Achse wie z.B. einen Senk-Spreiz-Fuß.

Die Achillessehnenreizung

Auch äußere Bedingungen, wie das falsche Schuhwerk oder trainingsbedingte Überlastungen, können zu einer Verletzung führen.

Daher solltest du auf eine ausreichende Gelenkmobilisation, sowie eine gute Sensomotorik achten.

Kontrolliere dein Schuhwerk und achte auf deine Füße. Hier können Experten wie eine Schuhberatung oder ein Podologe hilfreich sein.

Weiter solltest du die Mobilisierung sowie die Tonus-Regulierung der Wadenmuskulatur zu einer täglichen Routine machen. Hier helfen Übungen mit der Faszienrolle oder entsprechende Dehnübungen, insbesondere aber exzentrisches Krafttraining.

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