Mit Krankheitssymptomen Fußballspielen: ja oder nein?

B42

27.12.2020 Lesezeit: 3 min

Weil Fußball das Leben kosten kann

Wenn im Zusammenhang mit Corona über die Überlastung der Intensivstationen, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen oder 7-Tage-Inzidenzen berichtet und diskutiert wird, gerät eines manchmal in Vergessenheit:

Hinter jedem Infizierten, hinter jedem Todesopfer steckt ein menschliches Schicksal, stecken betroffene Partner, Familien, Freunde.

 

Mit Erkältung Fußball spielen

 

Dass dieses brutale Los auch junge Sportler in ihren besten Jahren treffen kann, macht ein Fall deutlich, der vor wenigen Wochen durch das Heute Journal publik wurde. Er zeigt, wie gefährlich dieses Virus ist und wie fatal es sein kann, seine Wucht zu unterschätzen.

Pascal wurde 20 Jahre alt. Er starb völlig überraschend an Herzversagen. Wenige Wochen zuvor hatte er sich im Rahmen seiner Ausbildung zum Krankenpfleger mit Corona angesteckt.

Die Symptome waren eher harmlos. Pascal klagte drei Tage über Müdigkeit und den kurzfristigen Verlust des Geruchssinns. Er ging davon aus, dass er wieder fit und belastbar ist. Er fing wieder an, Fußball zu spielen. 

 

Auch Wochen nach einer Infektion kann Covid 19 tödlich sein

Diese Entscheidung hat ihn sein Leben gekostet. Sein Herz war durch die Viren angegriffen. Er selbst hatte davon jedoch nichts gemerkt.

Heute sagt sein Vater, dass er ihn zum Arzt geschickt hätte, wenn er mehr über die Folgen von Corona gewusst hätte. 

 

 

Tatsächlich wissen wir noch sehr wenig über die Ausmaße der langfristigen Folgen von Covid 19. Doch bereits jetzt klagen junge Menschen, die sich zuvor noch topfit gefühlt hatten, auch noch Monate nach der Infektion, über verschiedene, ihren Alltag enorm beeinträchtigende Auswirkungen der Krankheit.

Ersten Studien zufolge zeigen 30 Prozent der Infizierten Auffälligkeiten am Herzen. Doch noch ist unsicher, wie bzw. wie schwer sich eine Covid-Erkrankung auf den Herzmuskel auswirken kann.

Klar ist, es kann schwerwiegende Folgen haben – wie jede Erkältung, die nicht richtig auskuriert wurde.

 

Exkurs: Erkältet Fußballspielen ist wie Roulette mit seiner Gesundheit

Für die meisten Fußballer heißt es hierzulande: fußballfreie Zeit.

Eine Zeit, in der die Grundlagen für die Rückserie geschaffen werden. Das große Ziel ist es, diese Zeit sinnvoll zu nutzen, um jedem einzelnen Spieler eine Top-Ausgangslage für die restlichen Spiele zu ermöglichen.

Bevor die Mannschaften in den Tabellenkampf zurückkehren, müssen sie sich jedoch noch durch den Januar kämpfen. Durch einen nasskalten Trainingsmonat, in dem Grippe und Erkältung an der Tagesordnung stehen.

Der Rat von Fachärzten ist eindringlich und klar:

„Wer mit einer Grippe oder einer Erkältung Sport treibt, spielt Roulette mit seinem Leben. Denn die Viren können die Herzmuskeln befallen“.

 

 

Das heißt im Klartext, dass sich durch intensives Fußballspielen oder Trainieren während einer Erkrankung die Wahrscheinlichkeit vergrößert, aus einer verschleppten Erkältung eine Herzmuskelentzündung entstehen zu lassen.

Im schlimmsten Fall kann dies Herzrhythmusstörungen zur Folge haben.

Zwar gehen die meisten Fälle der Herzmuskelentzündung glimpflich aus, doch wer die Entzündung nicht auskuriert und weiter Sport treibt, riskiert sein Leben.

 

Rund 5 Prozent der Fälle des plötzlichen Herztods sind das Resultat einer verschleppten Myokarditis.

Sofern du dich fit fühlst, mag es bei einem harmlosen Schnupfen keine gravierenden Folgen haben, wenn du weiter trainierst.

Es gibt jedoch auch Symptome, da solltest du auf keinen Fall gegen den Ball treten: 

geschwollene Lymphknoten, Hals- und Gliederschmerzen, eitriger Auswurf, erhöhte Temperatur oder Fieber.

Wer mit diesen Symptomen erkältet Fußball spielt, lässt gleich zwei Stressfaktoren auf seinen Körper einwirken – die Infektion selbst und die zusätzliche Anstrengung durch den Sport.

Was für dich möglicherweise nach “Beißkraft“ klingt, kann dir im schlimmsten Fall also den letzten “Biss ins Gras“ verschaffen. Echte “Härte“ zeichnet sich in diesen Situationen demnach dadurch aus, eigene Schwäche eingestehen zu können und dem Coach und seinem Team Gesundheitsbewusstsein und Reife vorzuleben.  

 

 

Pascals Familie will aufrütteln

Pascals Familie ist mit seiner Geschichte proaktiv auf das ZDF zugegangen. Sie will aufrütteln, dem Tod ihres Sohnes einen Sinn geben.

Ihr Anliegen ist es, andere vor den schlimmen Folgen zu warnen, die eine Corona-Infektion auch nach Wochen noch haben kann. Sie will an junge Sportler appellieren, nach einer Infektion unbedingt zum Arzt zu gehen und nicht zu früh Sport zu treiben. 

Die Worte von Pascals Mutter berühren in diesem Zusammenhang tief: “Wenn ich tot bin, bin ich bei Pascal. Aber wenn ich irgendeinen davor beschützen kann, wenn ich mit meiner Maske rumlaufe oder einfach daheimbleibe, hat es sich schon rentiert.” 

Wir haben großen Respekt vor dem mutigen Schritt von Pascals Familie. Und wir können uns dieser Botschaft nur anschließen:

Nehmt dieses verdammte Virus erst, unterschätzt die Folgen nicht, hört auf euren Körper und vor allem: Lasst euch untersuchen. 

 

Mit Sinn und Verstand: die B42-Trainingsapp

Wir empfehlen dir klar und deutlich:

 

Sobald du dich nicht wohl und kränklich fühlst, hast du Verbot für harte Workouts!

 

In dieser Zeit kannst du entweder auf einen unserer Yoga-Flows zurückgreifen, ein Moblity-Workout einschieben, unsere Atem-Routine ausprobieren oder einfach mal komplett pausieren.

 

 

Lade dir die B42 Fussball App jetzt direkt runter:

B42 Fussball App im AppStore runterladen B42 Fussball App im PlayStore runterladen

Be fearless. Be focused. B42


Komm in den B42 Newsletter mit exklusiven Tipps