Glaubt man dem Volksmund, würde man im zarten Alter von 27, 28 den fußballerischen Höhepunkt seiner Karriere erreichen. Trotz einer verbesserten medizinischen Begleitung und einer stetig optimierten Ernährung im Laufe der vergangenen Jahre, ist das Durchschnittsalter der in der Bundesliga eingesetzten Spieler immer weiter gesunken.
In dieser Saison liegt es bei 25 Jahren und sieben Monaten, vor zehn Jahren waren es 26 Jahre und vier Monate. Eine Altersgrenze im Fußball über die Claudio Pizarro, der aus der Zeit gefallen zu sein schien, nur müde schmunzeln kann. Selbst mit 40 Jahren vermittelte der Peruaner bei Werder Bremen den Eindruck, dass Fußballkarrieren endlos sein können.
Es gibt auch einige wenige Studien, die versuchen, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Eine Untersuchung, basierend auf die spanische erste und zweite Division, untersuchte den Wirkungsgrad älterer Spieler – mit folgenden Ergebnissen:
Die Altersgruppe der 20- bis 24-jährigen erzielte bei fast allen Testungen die höchsten Werte
Die Gruppe der unter 20-Jährigen wies die schnellsten Geschwindigkeiten auf
Spieler im Alter von über 35 Jahren legten mehr Laufdistanz zurück als ihre jüngeren Kollegen
Zusammengefasst deutet demnach vieles darauf hin, dass Spieler der Altersgruppe U20 mehr Energie auf dem Platz aufbringen können – oder müssen. Das bedeutet, dass sie häufiger verloren gegangenen Bällen hinterherjagen müssen und außerdem seltener über die Erfahrung der alten Haudegen verfügen. Diese wissen natürlich genau, wann sich ein schnellkräftige Jagen lohnt und wann der Energiesparmodus angeworfen werden sollte.