Trainer C-Lizenz

B42

07.10.2021 Lesezeit: 3 min

Fußball ist deine große Leidenschaft – und das schon über viele Jahre. Aber irgendwann wird es immer schwerer, im aktiven Spielbetrieb mitzuhalten: Der Leistungsdruck ist groß und Verletzungen können dich zusätzlich ausbremsen. Gerade für Menschen, die sich sowieso für die Spieltaktik und für die Arbeit mit Menschen interessieren, stellt sich irgendwann die Frage, ob sie Trainer*in werden sollen, statt weiterhin selbst auf dem Platz zu stehen. Damit bleibt man dem Fußball treu - wenn auch in anderer Funktion. Um tatsächlich erfolgreich zu sein und weiterzukommen, braucht man aber irgendwann eine Trainer C-Lizenz. Das ist der nächste Schritt nach der Basisqualifikation “Fußball-Teamleiter” und die erste echte Lizenz, die man als Fußballtrainer*in erwerben kann. Wie das geht, was es dir bringt und was du dafür brauchst, erfährst du hier:

Trainer C-Lizenz – was ist das?

In Deutschland hat das Ausbildungssystem für Fußballtrainer*innen mehrere Stufen, die aufeinander aufbauen. Ganz am Anfang der Karriere steht die Basisqualifikation “Teamleiter”. Die Trainer C-Lizenz ist die erste etwas professionellere Stufe. Danach kommen noch die B-Lizenz, B+-Lizenz, die A-Lizenz, die A+-Lizenz und am Schluss ist man dann Fußball-Lehrer*in (Pro-Lizenz). Mit einer Trainer C-Lizenz darf man alle Amateurmannschaften auf Kreisebene trainieren.

Was lernt man während der Ausbildung zum/zur C-Trainer*in?

Ganz generell sollst du lernen, ein altersgerechtes und motivierendes Training zu leiten. Das heißt, du sollst Übungen planen, mit deinem Team durchführen und hinterher auswerten können - und das alles so, dass es perfekt auf deine spezielle Mannschaft und ihr aktuelles Leistungsniveau abgestimmt ist. Da du mit einer Trainer C-Lizenz sehr unterschiedliche Mannschaften betreuen darfst, gibt es bei der Ausbildung unterschiedliche Profile:

  1. Kinder und Jugend

  2. Jugend und Erwachsene im unteren Amateurbereich

  3. Jugend und Torhüter

  4. Torhüter und Erwachsene im unteren Amateurbereich

  5. Freizeit und Gesundheitssport

 

Bei den Profilen, die sich auf Kinder und Jugendliche konzentrieren, geht es verstärkt um die Betreuung, Erziehung und Förderung. Du lernst, den Entwicklungsstand von Kindern richtig einzuschätzen und dementsprechend das Beste aus ihnen herauszuholen, ohne sie zu überfordern. Nach der Ausbildung sollst du ein Training leiten können, dass den Kindern Spaß macht, sie motiviert und das ihre Leistungen immer weiter steigert.

Im Jugend- und Erwachsenenbereich geht es bei der Trainer C-Ausbildung viel mehr darum, das Training auf den Wettkampf auszurichten. Du lernst also etwas mehr über Taktik und Strategie in den verschiedenen Phasen der Wettkampfvorbereitung und dann auch im Wettkampf selbst. Aber auch hier sollst du lernen, deine Spieler*innen in verschiedenen Situationen immer wieder zu motivieren und Probleme zu lösen.

Bei den Torhüter-Profilen geht es um den spezifischen Trainingsaufbau für Torhüter*innen. Du lernst also zum Beispiel, wie du spezielle Techniken und Strategien vermittelst (zum Beispiel beim Freistoß und bei der Mauerbildung) und wie du eine Videoanalyse durchführst.

Das Freizeit- und Gesundheitssport-Profil ist nicht auf Wettkämpfe ausgelegt. Hier lernst du bei der Trainer C-Ausbildung auch viele “Soft Skills” - also zum Beispiel, wie du mit Freizeitsportlern und Älteren arbeitest. Außerdem sollst du lernen, Aktionen für den Breitensport zu organisieren.

Was braucht man für die Trainer C-Lizenz im Fußball?

Um die Trainer C-Lizenz für Fußballtrainer kümmern sich in Deutschland die Landesverbände. Für die Bewerbung gibt es ein paar Voraussetzungen:

Du musst selbst in einem Verein Fußball gespielt haben, der zu einem Nationalverband gehört, der wiederrum der FIFA angehört (also in unserem Fall muss dein Heimatverein über einen Landesverband DFB-Mitglied sein). Außerdem musst du auch aktuell noch Mitglied in so einem Verein sein. Nur dann kannst du eine Trainer C-Ausbildung machen. Bei der Bewerbung für die Trainer C-Lizenz musst du außerdem schriftlich erklären, dass du dich der gültigen Ausbildungsordnung, den Satzungen und den Ordnungen des DFB und deines zuständigen Landesverbandes unterwirfst.

Um die Trainer C-Lizenz zu bekommen, musst du mindestens 16 Jahre alt sein und du musst selbst sportlich tauglich sein. Um das nachzuweisen, brauchst du ein Zeugnis vom Arzt, das höchstens drei Monate alt ist. Du musst mindestens eine neunstündige Erste-Hilfe-Grundausbildung gemacht haben und das auch nachweisen können. Außerdem wird ein tabellarischer Lebenslauf inklusive deines sportlichen Werdegangs und ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangt.

Wenn du diese ganzen Unterlangen zusammen hast, kannst du dich bewerben. Die Kosten für die Trainer C-Lizenz können je nach Verband stark schwanken. Beim Südbadischen Fußballverband kostet die Ausbildung zum Beispiel insgesamt 300 Euro, beim Bayerischen Fußballverband sind es dagegen über 700 Euro.

Wie läuft die Trainer C-Ausbildung für Fußballtrainer*innen ab?

Insgesamt umfasst die Ausbildung zum C-Trainer 120 Lerneinheiten. Eine Lerneinheit ist praktisch eine Schulstunde von 45 Minuten. Das heißt: die gesamte Ausbildung dauert etwa drei Wochen. Zwischen den einzelnen Lehrgängen ist aber immer ein Monat Pause. 30 Lerneinheiten sind Basiswissen, zweimal 40 Lerneinheiten sind profilspezifische Inhalte und die restlichen zehn Lerneinheiten sind Prüfungsvorbereitung.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine Trainer C-Ausbildung organisieren kannst. Du kannst die Lehrgänge am Stück in Präsenz in der Sportschule deines Landesverbandes machen, oder dezentral bei deinem Heimatverein. Das macht zum Beispiel Sinn, wenn gleich mehrere Mitglieder aus dem gleichen Verein die Trainer C-Lizenz machen wollen. Der Verein muss das aber extra organisieren und einen Referenten vom Landesverband bestellen.

Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, die Ausbildung im Blended-Learning-Format zu machen. Dabei werden die Lehrgänge selbst etwas abgespeckt und vor allem theoretische Inhalte werden stattdessen online vermittelt. Dafür gibt es eine spezielle Online-Lernumgebung vom DFB: den ONLINE CAMPUS. Bei dieser Art der Ausbildung bist du etwas flexibler, weil du auch zu Hause lernen kannst und deine Zeit dafür freier einteilen kannst.

 

Was bringt mir eine Trainer C-Lizenz?

Wenn du eine Trainer-Karriere anstrebst, kommst du irgendwann nicht mehr um eine Trainer C-Lizenz herum. Sonst kannst du innerhalb deines Vereins als Trainer nicht mehr aufsteigen und keine höherklassigen und älteren Teams trainieren. Außerdem sind die Inhalte hilfreich für deinen Erfolg als Trainer. Und je erfolgreicher und professioneller du bist, umso mehr Chancen hast du, einem Scout von einem großen Verein aufzufallen, der gezielt nach Trainertalenten sucht. Und dann steht als nächster Schritt (frühestens in einem Jahr) die Trainer B-Lizenz an. Es ist also sehr vorteilhaft, sich so früh wie möglich weiterzubilden, um dem eigenen Team das bestmögliche Training und die bestmögliche Wettkampfvorbereitung zu bieten.

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