Wer erinnert sich noch das deutsche WM-Spiel 2018 gegen Schweden?
Die Bild am Sonntag titelte am Morgen nach dem Last-Minute Sieg:
„Die Presse feiert die Mentalitätsmonster“ – und wir konnten einfach nur kotzen. Danke Axel Springer.
Die Reaktion von Toni Kroos nach seinem Siegtreffer und das anschließende Interview ließen tief blicken.
„Relativ viele Menschen in Deutschland hätte es gefreut, wenn wir raus gegangen wären.“
Ganz bestimmt, zu 100 %. Denn in Deutschland haben wir mindestens 10 Millionen Experten, die mehr Ahnung haben als der Bundestrainer und der gesamte medizinische Stab.
Versteht uns bitte nicht falsch. Natürlich freuen wir uns auch über diesen geilen Sieg und das geniale Tor in den Schlußminuten.
Aber wir hätten auch bei einem 1:1 den Hut vor dieser Mannschaft gezogen. Die Schlagzeilen der Boulevardpresse hingegen hätten es aber sicher besser gewusst:
Quo vadis Deutschland?
#diemannschaftamende
Dass es die Presse nicht besser weiß und reißerische Artikel verfasst – geschenkt! Sie verdient damit ihr Geld und müssen sich gleichzeitig noch um die schmutzige Unterwäsche von fünf Millionen deutscher C-Promis kümmern – da kratzen die Berichte zwangsläufig nur an der Oberfläche.
Das aber Millionen von Menschen in Deutschland Woche für Woche der Meinung sind es besser zu wissen, als echte Experten, die 24 Stunden am Tag mit den Athleten arbeiten, treibt uns fast in den Wahnsinn.
Selbst nie über die Rolle des Auswechselspielers in der Reservemannschaft hinaus gekommen, aber dennoch vermeintlich in der Lage die technisch – taktischen Fertigkeiten der Nationalspieler beurteilen zu können.
Selbst schon überfordert, wenn man sich die Blase an der Ferse mit einem Heftpflaster abkleben muss, aber trotzdem zu 100 Prozent überzeugt, dass Manuel Neuer aus medizinischer Sicht nicht bei 100 Prozent sein kann.
Selbst noch nicht einmal im Leben eine Bambini – Elf trainiert, aber trotzdem sicher, dass der Bundestrainer besser Leroy Sane als Julian Brandt hätte nominieren müssen.