Disclaimer: Folgender Text und dessen Inhalte sind keine medizinische Indikation. Solltest du an einer Verletzung leiden, dann wende dich bitte zunächst an medizinisches Fachpersonal, bevor du beispielhaft genannte Übungen ausführst.
Die in Fußballerinnenkreisen schon fast mystisch anmutende Muskelgruppe der Adduktoren wirft ausgewiesenen Experteninnen nicht erst seit der jüngsten Verletzung von BVB-Superstar Erling Haaland Fragen auf. Somit ist es kein Wunder, dass Spieler*innen die unter Beschwerden in der Leistenregion leiden, oftmals den Überblick verlieren.
Im Buch „Return to Play in Football“, eine fast 1.000 Seiten lange, wissenschaftliche Zusammenfassung über die häufigsten Verletzungen im Fußballsport und ihrer Rehabilitation, ist der Leistengegend ein gesamtes Unterkapitel gewidmet.
In „Return to Play in Non-operative Hip/Groin Pain“ wird sogar noch feingliedriger unterteilt. Wie bei vielen Pathologien liegt dies darin begründet, dass die Verletzungen in der Leistengegend einer Vielzahl von teilweise zusammenhängenden (multifaktoriellen) Risikofaktoren begünstigt werden können.
Warum ein Athlet*in nun „Probleme“ in der Leistengegend bekommt, ist oftmals diffus und im höchsten Maße individuell. Zu illustrativen Zwecken seien zwei berühmte Beispiele genannt. Jerome Boateng und Marco Reus, ihres Zeichens absolute Ausnahmeathleten, haben im Laufe ihrer Karriere eine schier endlose Liste an Verletzungen vorzuweisen.
Dominiert wird diese Liste von „muskulären Problemen im Adduktorenbereich“.
Wenn wir uns beide Spieler anschauen, dann fällt auf, dass sie sich in ihrer Körpergeometrie grundlegend unterscheiden. Auf der einen Seite steht Jerome Boateng, 10cm größer als der Bundesligadurchschnitt, knapp 90kg schwer. Auf der anderen Seite der knapp 20kg leichtere Marco Reus (1,80m & 71kg).
Ohne zu sehr in die anatomische Tiefe gehen zu wollen, erkennt man anhand der Beiden Spieler bereits, dass die Lösung für „Leistenbeschwerden“ nicht in einer einfachen Kausalkette zusammenzufassen ist.
Wie oben bereits erwähnt, werden die „Nicht operativen Hüft- und Leistenschmerzen“ nochmals unterteilt. Da die anatomische Komplexität der Hüft- und Leistengegend womöglich der Grund für das häufige Auftreten, sich gegenseitig bedingender Maladaptionen zu sein scheint, begrenzen wir diesen Blog-Eintrag auf eine spezifische Untergruppe: die Adduktoren.