Snus – die „Lieblingsdroge“ der Fußballspieler

B42

21.08.2018 Lesezeit: 3 min

Leistungssteigerung durch Nikotin

Letzte Woche Zigaretten, diese Woche Snus. Der Wirkstoff bleibt jedoch der selbe, in beiden Fällen ist es Nikotin.

Bereits im letzten BLOG-Artikel haben wir euch erklärt, wie und warum man durch die Zufuhr von Nikotin eine Leistungssteigerung erreichen kann.

 

Mehr zum Thema Leistungssteigerung findest du in der „Größten Fußballmannschaft der Welt“ (der B42 Community auf Facebook) oder in unserem exklusiven Trainingsprogramm.

 

Doch zurück zum Thema. „Die Zeit“ hat in mehreren Artikeln diesbezüglich vor kurzem bereits sehr dramatisch über die „Droge“ Snus berichtet – und unter anderem folgendes Statement eines „anonymen“ Regionalligaspielers veröffentlicht:

„Ich habe mir das vorm Training reingefetzt. Mein Zahnfleisch hat wie Hölle gebrannt. Schon beim Schuheanziehen in der Kabine habe ich gezittert. Beim Aufwärmen war mir dann richtig schlecht, ich dachte, ich muss kotzen. Ich hatte Schweißausbrüche. Der Überlebenskampf war aktiviert. Als der aber vorbei war, habe ich richtig heftig gespielt“.

Der Überlebenskampf war also aktiviert, aber er hat dann richtig heftig gespielt. Okay.

 

Erste Variante:

„Reingefetzt. Heftig gespielt.“ Sollte der Spieler tatsächlich existieren, ist er zum einen nicht die hellste Birne im Leuchter und zum anderen sollte er sich gründlich mit dem Thema „Wie dosiere ich Nikotin zur Leistungssteigerung“ auseinander setzen.

 

Zweite Variante:

Das Statement ist frei erfunden und ein Nichtraucher in der Redaktion durfte sein erstes Nikotinerlebnis in eine „spannende Fußballgeschichte“ umdichten – bei der gleichzeitigen Annahme, der durchschnittliche Fußballspieler besäße die Verbalerotik eines betrunkenen Primaten.

 

So oder so soll unser Artikel weder dazu animieren Snus zur Leistungssteigerung einzusetzen, noch Nikotin als „Lieblingsdroge der Fußballspieler“ glorifizieren.

 

Wir wollen euch bezüglich des Umgangs mit Suchtmitteln sensibilisieren, das ist Alles. Und das nicht mit Clickbait ala „Snus ist die Lieblingsdroge der Fußballspieler“ oder ähnlich unsinnigen Vergleichen.

Wer seine Informationen zu Themen wie Ernährung oder Suchtmitteln aus der Boulevardpresse bezieht, wird sich oft mit schier unfassbaren „Fakten“ konfrontiert sehen (siehe dieser Fokus-Artikel über Kalorien).

 

Bei Snus wird von einer „Lieblingsdroge“ gesprochen, gleichzeitig wird quer durch alle Medien mit Alkohol und Zigaretten legal geworben.

In einer durchschnittlichen Portion Snus ist in etwa genau soviel Nikotin enthalten wie in einer Zigarette. Dein Körper reagiert auf das Nikotin – mehr ist es nicht.

 

Weisst du, wie viele Menschen jedes Jahr deutschlandweit durch den Konsum von illegalen Betäubungsmitteln sterben? Genau 1272 Menschen im Jahr 2017.

Weisst du, wie viele Menschen aufgrund der Spätfolgen von Alkohol und Nikotin ihr Leben lassen? 100.000- 200.000 Personen, die genauen Zahlen lassen sich dazu immer schwer ermitteln!

 

Empfehlen wir dir jetzt tendenziell eher den Griff zum Heroin als zu einer Flasche Bier? Nein.

 

Aber vielleicht sollten wir uns alle einmal mehr damit auseinander setzen, wie sich unser Konsum von legalen Betäubungsmittel tatsächlich auf unsere Lebenserwartung und unser Wohlbefinden auswirkt.

 

Solltest du das Rauchen aufhören? Unbedingt! Das rettet dir 10 Jahre deiner effektiven Lebenserwartung.

Solltest du das Snusen aufhören? Würden wir dir empfehlen. Die Studienlage ist nicht eindeutig, aber wenn dir schon einmal die braune Siffe in den Magen gelaufen ist (oder du aus dem Mund riechst wie ein alter Mann), dann kannst du dir die Frage selber beantworten, ob es eine gute Idee ist, sich dieses Zeug unter die Lippe zu schieben.

Solltest du damit beginnen zu snusen, um deine Leistungsfähigkeit zu steigern und auch „richtig heftig spielen“ zu können – eher nicht. Wenn du noch keine Affinität für Koffein entwickelt hast, kannst du vergleichbare Effekte auch mit einem Energy-Drink oder einem starken Kaffee erzielen.

Nichts ist Gift – erst die Dosis macht es dazu. Wir stellen uns nicht mit erhobenem Zeigefinger hin und sagen „Trinke nie wieder einen Schluck Alkohol“. Wenn du dir aber jedes Wochenende mit Ansage die Lichter ausknipst und mehr rauchst als der Marlboro Mann, dann werden dir vielleicht auch einmal die vermeintlich „legalen“ Betäubungsmittel zum Verhängnis.

Unser Tipp: Wenn du dich scheiße fühlst, dann hör auf Scheiße in dich hinein zu stopfen.

Dein Team von B42

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