Für viele überraschend hat Max Kruse – selbstgewählter Markenname „MK10“ – das zurückliegende Wintertransferfenster genutzt, um vom sympathischen Überraschungsclub Union Berlin zum VfL Wolfsburg, „Traditionsclub seit Fifa 98“, zu wechseln. Kruse hat dabei keinen Hehl daraus gemacht, dass beim Transfer auch und vor allem Geld eine Rolle gespielt hat. Nun ist Max Kruse Profifußballer und von daher ist es legitim, dass er eine solche Entscheidung von finanziellen Aspekten abhängig macht. Als Profifußballer ist er allerdings auch Vorbild. Die Botschaft, die er durch seinen Wechsel an viele fußballbegeisterte Menschen in Deutschland aussendet: Geld steht über Vereinstreue, über mannschaftlichem Zusammenhalt, über Wohlfühlklima – ja, sogar über sportlichem Erfolg.
Wie wir seit der Doku „Milliardenspiel Amateurfußball“ wissen, gibt es auch in den unteren Ligen viele Fußballer, die bezahlt werden und für die Geld eine sehr starke Motivation ist, für einen Verein aufzulaufen. Das bedeutet auch: nicht selten verlassen diese Spieler bei einem besseren finanziellen Angebot den Verein wieder. In der wissenschaftlichen Literatur spricht man in diesem Zusammenhang vom Spielertypus des „Wechslers“. In In der Alltagssprache ist auch der Begriff „Söldner“ gebräuchlich.
Ich habe die Umfrage, deren Ergebnisse teilweise im Rahmen von „Milliardenspiel Amateurfußball“ veröffentlicht wurden, wissenschaftlich begleitet und die Daten ausgewertet. In den nächsten Wochen erscheint ein Fachartikel dazu in den „Leipziger Sportwissenschaftlichen Beiträgen“. Hier nochmal ein Überblick über die aus meiner Sicht wichtigsten Ergebnisse: