Menstruation und Fußball

B42

19.04.2022 Lesezeit: 3 min

Im Sport ist es keine Seltenheit physisch mal nicht bei 100 Prozent zu sein. Zum Beispiel am nächsten Morgen nach einem spaßigen Mannschaftsabend, bei dem das ein oder andere Bier mehr getrunken wurde. Du fühlst dich nicht fit, bist im Kopf und den Beinen langsamer als sonst und vor allem dein Gegner. Genau dieses Gefühl – nicht die eigentliche physische Leistungsfähigkeit zu erreichen – haben Spielerinnen jeden Monat während ihrer Regelblutung.  

Der weibliche Zyklus wird durch die Hormone Östrogen und Progesteron geregelt, welche sowohl Stimmung als auch Leistungsfähigkeit beeinflussen. Um den Vorgang des Organismus zu verstehen, muss man einen Blick auf die vier einzelnen Phasen werfen. Die Folikelphase (Eireifungsphase), die Ovulation (Eisprung), Menstruation (Monatsblutung) und zuletzt die Lutealphase (Gelbkörperphase). 

Im Detail gehen wir darauf in unserem Blog über Geschlechterspezifische Verletzungen ein. 

Aber wie geht frau mit so etwas um? Eine Woche so tun, als ob alles normal wäre und hoffen, dass der/die Trainer*in es nicht merkt… keine sonderlich gute Lösung. Lina Magull, Laura Vetterlein und Julia Simic, Markenbotschafterinnen von B42 und Initiatorinnen von „Play for her“, haben mit uns ihre Erfahrungen geteilt.  

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 „Schlimme Verletzungen sind gerade in der Phase der Periode passiert“  

Ein unkoordinierter Schritt im falschen Moment, es macht ein ploppendes oder knallendes Geräusch, das Kreuzband ist gerissen. Zuletzt waren beispielweise Bayern-Spielerin Giulia Gwinn oder die Wolfsburgerin Alex Popp monatelang außer Gefecht gesetzt. Wenn Fußballspielerinnen mit schweren Verletzungen zu kämpfen haben ist das oft kein Zufall…  

Laura Vetterlein, Spielerin des FC Zürich berichtet: „Schlimme Verletzungen sind gerade in der Phase der Periode passiert“. Auch Ex- Nationalspielerin Julia Simic hat ähnliche Erfahrungen gemacht „Bei Mitspielerinnen habe ich mitbekommen, dass gerade kurz vor oder während der Menstruation schwere Verletzungen, wie Kreuzbandrisse, aufgetreten sind.“ Gerade die erste Zyklushälfte scheint ein kritischer Zeitpunkt für das Erleiden einer schwerliegenden Verletzung zu sein. Der Östrogenspiegel verändert die Festigkeit von Bandstrukturen und verringert die Stabilität der Gelenke. Es kommt zu Dysbalancen im Körper, da der Bewegungsspielraum und die Kontraktionsfähigkeit eingeschränkt ist.  

Eine der wenig vorhandenen Studien belegt, dass außerdem die Ausdauerleistung reduziert wird und Spielerinnen nicht in der Lage sind, 90 Minuten lang topfit auf dem Platz zu stehen.  

Kaum Forschung und wenige Erfahrungsberichte – aber ein essenzieller Faktor für jede Sportlerin: Menstruation im Kontext von Fußball ist leider zum Teil immer noch ein Tabuthema. Verfolgt man die Erfahrungen von Lina Magull, Laura Vetterlein und Julia Simic aufmerksam, gewinnt man jedoch den Eindruck, dass sich der Profisport diesem Thema allmählich öffnet. 

„Man fühlt sich schlapp und ist gerade muskulär anfälliger und es hat einen negativen Einfluss auf die Leistung“  

Die Kapitänin des FC Bayern München, Lina Magull, gibt einen kleinen Einblick in ihren Tagesablauf. Bereits am frühen Morgen werden die Spielerinnen mit Hilfe eines Fragebogens nach ihrem körperlichen Wohlbefinden befragt - Menstruation inbegriffen. Dadurch wird das Training jeder Spielerin individuell gesteuert und angepasst. Auch Magull berichtet über die Phase der Menstruation, dass man sich schlapp fühle und muskulär anfälliger sei, was einen negativen Einfluss auf die Leistung habe.   

Lina Magull und Laura Vetterlein berichten von positiven Erfahrungen bei der Trainingssteuerung und der vorhandenen Akzeptanz im Trainerteam. Julia Simic hingegen kann von keiner erheblichen individuellen Anpassung der Trainingssteuerung aus Ihrer aktiven Profikarriere berichten. Jedoch berichtet auch sie, dass es häufig „Unwissen, statt Unverständnis“ ist 

„Unwissen, statt Unverständnis“  

„Ich habe nie ausgesetzt, wenn es mir mal nicht so gut ging.“ Von Mitspielerinnen weiß ich, dass dieses Schmerzgefühl mit Tabletten unterdrückt wurde, damit kein Training oder Spiel verpasst wurde.“   

Dies hat natürlich einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die körperliche Steuerung. Ein Vorgang im Körper, welcher durch Schmerztabletten überspielt wird.  

Es bleibt festzuhalten: Rund um das Thema Menstruation und Fußball muss sich ein Bewusstsein über positive und negative Auswirkungen etablieren. Die Spielerinnen müssen über Chancen und Potenzial, wie auch Einschränkungen und Gefahren informiert sein.  

Auch Amateurspielerinnen brauchen diese Unterstützung. Deshalb wurde in den B42 Trainingsprogrammen ein Menstruationsmodus eingebaut.  

Lina Magull erachtet diesen Modus als sehr sinnvoll: „Es ist einfach ein Fakt ist, wenn man sich damit beschäftigt und man seinen Körper selbst kennt, dass dieser genau in der Phase der Monatsblutung einen speziell angepassten und gesteuerten Trainingsplan benötigt.“  

Genau deshalb steht dir B42 bei der individuellen Trainingssteuerung in dieser Phase mit Rat und Tat zur Seite. 


Drei Frauen – ein gemeinsamer Gedanke: „Die Entwicklung geht in die richtige Richtung“  

In Deutschland wird vermehrt über das Thema der Leistungsfähigkeit während der Periode gesprochen, doch noch immer ist dies eine Grauzone, mit wenigen bis gar keinen Lösungsansätzen. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung, doch das Angebot ist derzeit noch recht überschaubar. 

 Die Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema ist gestiegen, sodass dir B42 die Möglichkeit gibt mit dem Menstruationsmodus ganz individuell und zyklusabhängig zu trainieren. Wir wollen den Fokus auf Frauen richten und dich nicht „im Regen stehen lassen“. Der erste Schritt zu einem individuellen Modus ist gemacht, welcher Step-by-Step intensiviert und ausgebaut wird. Auch wir stehen noch am Anfang der Thematik und entwickeln uns stetig weiter. Doch für dich sind wir da! 

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