Dreizehn Minuten lange wechselte der Ballbesitz im Bundesligaspiel zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München buchstäblich im Sekundentakt – beinahe jeder Pass landete unmittelbar wieder beim Gegner. Was sich nach einer typischen Ballstafette der heimischen Kreisliga anhört, war in Wirklichkeit ein vereinbarter Nicht-Angriffs-Pakt zweier Bundesligisten, nachdem eine Fangruppierung des FC Bayern München Spruchbänder mit der Aufschrift „Hurensohn“ hisste.
Der Adressat: Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp. Demonstrativ stellten beide Mannschaften das Fußballspielen ein, wollten Geschlossenheit, Einigkeit und Verbundenheit zeigen. Eine richtige und keineswegs unangemessene Aktion.
Es stellt sich für uns jedoch die Frage, warum dies erst jetzt passiert – bei Anfeindungen gegen einen Milliardär mit Einfluss im Fußballgeschäft. Warum nicht bereits vor Wochen, als etliche Fußballspieler rassistischen oder anderen, extremen Beleidigungen zum Opfer fielen.