Ada Hegerberg: Es geht um Respekt vor dem Frauenfußball

Autor: Play For Her

Warum die beste Stürmerin der Welt nicht mehr in ihrer Nationalmannschaft spielen wollte

Ada Hegerberg ist Profispielerin bei Olympique Lyon, norwegische Nationalspielerin und Gewinnerin des Ballon d'Or "Weltfußballerin des Jahres". Im Alter von 16 Jahren war sie bereits die erfolgreichste Stürmerin ihres ehemaligen Vereins.

Nachdem sie 2 Jahre für Turbine Potsdam gespielt hatte, wechselte Ada 2014 zum französischen Meister Olympique Lyon, mit dem sie 6 Mal die Meisterschaft, 5 Mal den Pokal, 1 Mal den Supercup und 6 Mal die Champions League gewann, darunter 2022. Die heute 26-Jährige durchlief alle norwegischen Jugendnationalmannschaften, wurde 2011 mit der U19 Vizemeisterin und 2013 erneut mit der A-Nationalmannschaft.

"Der Respekt war nicht da"

Hegerberg war bei der Weltmeisterschaft in Frankreich nicht dabei. Nicht, weil sie sich nicht qualifiziert hatte. Ihre Mannschaft hat auch gespielt, nur sie nicht. Im Sommer 2017, nach 66 Länderspielen, beendete sie ihre Karriere in der Nationalmannschaft. Grund dafür und für ihre Nicht-Teilnahme an der WM war ein Streit mit dem norwegischen Fußballverband.

Aus Protest gegen die mangelnde Wertschätzung und unfaire Bezahlung im Frauenfußball verzichtete sie auf weitere Nominierungen. Der NFF versuchte mehrmals, die Spitzenspielerin umzustimmen, blieb aber jedes Mal erfolglos. "Es geht um den Respekt für den Frauenfußball. Ich denke, der Respekt war nicht vorhanden", sagte sie.

Ihr Aufstand war erfolgreich

Kurz nach ihrem Rücktritt beschloss der NFF als erster Verband der Welt, seine Frauen- und Männernationalmannschaften gleich zu bezahlen. Dies war jedoch nur möglich, weil die norwegische Herren-Nationalmannschaft auf einen Teil ihrer eigenen Prämien verzichtet hatte.

Hegerberg ging es aber nicht nur ums Geld. Sie wollte eine Professionalisierung des Frauenfußballs auf allen Ebenen. "Fußball ist der beliebteste Sport in Norwegen für Mädchen und Jungen und das schon seit Jahren, aber gleichzeitig haben Mädchen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Jungen. Wir haben aufgehört, über Entwicklung zu reden, und andere Länder haben uns überholt", erzählte sie The Guardian.

Ein Comeback wie aus dem Bilderbuch

Fünf Jahre später hat Ada Hegerberg ein Traum-Comeback in der Nationalmannschaft gegeben. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen den Kosovo im April schoss sie drei Tore. Doch sie steht immer noch zu ihrer damaligen Entscheidung. "Ich habe damals eine Entscheidung getroffen, die ich nicht bereue. Aber ich hatte in den letzten Jahren viel Zeit, über viele Aspekte meines Lebens nachzudenken", betonte die Stürmerin bei ihrer Rückkehr. Sie freue sich, dass sie nun für die Mannschaft und gleichzeitig für die Gleichberechtigung kämpfen könne. "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir unsere Ziele erreichen und sowohl junge Mädchen als auch Jungen im ganzen Land inspirieren."

Aber wird die Haltung, die Ada Hegerberg eingenommen hat, auch Wirkung zeigen? Oder wird sie einfach vergessen, jetzt wo sie wieder zurück ist?

Wir hoffen, dass Ada damit einen Weckruf an die ganze Welt gesendet hat. Und es ist nun an dem Rest von uns, es unvergesslich und wirksam zu machen. Lasst uns eine Veränderung schaffen!

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